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hier schreibt ein einfacher Berliner Basketball-Fan

Maui – eine lohnenswerte Reise

Ich war nicht gerade ein Fan davon, dass Niels Giffey aufs College geht.  Zumindest sportlich bin ich mir nicht sicher, ob ihm das für seine Entwicklung im europäischen Basketball gut tut. Bei der Kombination Sport und Bildung sieht das vielleicht anders aus. Aber sei es wie es sei, zumindest jetzt kann ich die Entscheidung etwas mehr verstehen. Niels Giffey durfte mit seinem College UConn (University of Conneticut) am „EA Sports Maui Invitational“ teilnehmen. Das alleine kann schon ein guter Grund sein. 😉 Hier mal ein Video zum träumen von Maui (Hawaii)…
Aber vermutlich hat Giffey weniger davon erlebt und dafür mehr von der Halle mit dem tollen Geruch von schwitzenden jungen Männern. Hoffentlich hat ihm das genauso viel Spaß gemacht.

Spiel 1 gegen Wichita State
Über die Stärke von Wichita State weiß ich nichts, aber zumindest die Kommentatoren bei ESPN schätzten sie wohl mindestens gleichwertig ein, mit dem Unterschied, das Wichita wohl deutlich erfahrener ist. Das Spiel selbst ist schnell erzählt. Wichita war leicht überlegen, konnte sich aber nicht absetzen. In Halbzeit 2 drehte dann der UConn Star Kemba Walker auf und machte 29 Punkte, nachdem er in Halbzeit 1 wegen Foulproblemen keine 5 Minuten spielen durfte. Dank seiner Offense  gewann UConn mit 83-79

Giffey startete das Spiel, kam aber zu nennenswerter Einsatzzeit nur in Halbzeit 1. Offensiv war das eher unauffällig. Lange steht er im System in der Ecke und ist halt Option Nr. 4 oder 5 auf dem Feld. Der ein oder andere Mitspieler nimmt halt schon vorher einen Wurf, bevor er überhaupt an den Ball kommt. Defensiv war es bestenfalls solide, eher etwas schlechter. Die Gegner waren neben dem „anderen“ Körperbau auch irgendwie etwas schneller.

Hier ein kleines Video mit „Kulturprogramm“, Schlusssekunden und Siegesjubel aus der Halle.

Halbfinale gegen Michigan State
Michigan State war der klare Favorit. Im College Ranking wurden sie auf Platz gelistet. Im Spiel selbst merkte man allerdings nichts davon. Das war ein völlig ausgeglichenes Spiel mit jeder Menge Führungswechsel. Für UConn waren  Kemba Walker (30 Punkte) und Center Alex Oriakhi die offensiven Faktoren im Spiel. Aber gewonnen hat UConn das Spiel in der Defense. Dort konnten sie als Team Michigan auf 67 Punkte halten und gewannen so am Ende 70-67.

Niels Giffey durfte diesmal deutlich mehr spielen. Am Ende hatte er 4 Punkte, 3 Rebounds, 2 Assists und 2 Steals in 26 Minuten. Offensiv sah es ähnlich aus wie bei Spiel 1. Viel Zeit in der Ecke und irgendwann kommt er hoch ins Halbfeld, falls nicht schon vorher geworfen wurde. Defensiv fand ich ihn deutlich stärker als in Spiel 1. Es war jetzt keine Defense mit spektakulären Steals oder Blocks, aber seine Leute haben gegen ihn fast gar nicht geworfen und wenn dann nicht getroffen. Er konnte sie fast immer vor sich halten. Und mein „Mr. 4 Viertel“ konnte ich auch erkennen. Für mich hat Niels die Fähigkeit, besonders in den letzten Minuten am stärksten zu sein, wenn nötig. Gegen Michigan machte er so einen wichtigen Steals und vor allem holte er zwei Offensivrebounds nach vergebenen Freiwürfen. Einzig 3 Sekunden vor Schluss, war es etwas „heikel“. Als er einem Ball hinterher sprang und noch berührte obwohl die Schiedsrichter der Meinung waren, dass ein Michigan Spieler zuletzt am Ball war. Zum Glück haben die Schiedsrichter die Berührung von Giffey nicht so richtig gesehen und es gab UConn Ball. Ich fand es ein gutes Spiel von Giffey als Rollenspieler hinter den Stars.

Auschnitte des Spiels (ca.4Min)

Finale gegen Kentucky
Wenn man die Nummer 2 im Land schlägt, dann ist die Nummer 9 halt auch kein Problem mehr. 😀 Daran hielten sich die UConn Huskies und gewannen locker mit  84-67 und damit auch überraschend das Turnier. Schon zur Halbzeit führten sie mit 21  Punkten und außer vielleicht in den ersten 5 Minuten der zweiten Halbzeit, wo Kentucky drei Dreier hintereinander traf, war der Sieg danach nie mehr gefährdet. Kemba Walker machte nochmal 29 Punkte und wurde verdienter MVP des Turniers.

Und Niels Giffey ist endgültig in der NCAA angekommen! Das war sicher sein bestes Spiel im Turnier und der Saison. In 33 Minuten erzielte er 14 Punkte und holte 3 Rebounds und zusätzlich machte er noch das ein oder andere „hustle play“. Offensiv war er am Anfang etwas aktiver und lies dann später wieder das Spiel auf sich zukommen. Besonders wichtig für die Offense ist er als Ballverteiler, besonders wenn der Ball von einer auf die andere Seite wandert. Defensiv sah das für mich sehr gut aus. Seine Gegenspieler hielt er wieder fast immer vor sich und er war auch deutlich aktiver als gestern noch bei der „help defense“. Da war er im Halbfinale noch deutlich zurückhaltender.

Ausschnitte des Spiels (ca, 4 Minuten)

Fazit:
Für UConn war das Turnier toll und für Giffey auch! Es machte mir richtig Spaß, ihn wieder spielen zu sehen. Es ist schön das er bei UConn auch auf der Positionen spielen kann wo er auch hingehört, das ist ja nicht immer selbstverständlich. (Grüße an Christian Standhardinger 😉 ) Ob Giffey dauerhaft an die Leistung des letzten Spiels anknüpfen kann wird man sehen. Ich habe da so meine Zweifel, dass er schon konstant seine Gegner defensiv halten kann, lasse mich aber gerne des besseren belehren. Grundsätzlich hat das Team eine Menge Alternativen, die vielleicht auch mal besser passen könnten.  Aber immerhin vertraut ihm sein Coach. Das macht Mut für die kommenden Spiele und ich freue mich auf weitere Spiele im Netz. Außerdem bin ich gespannt, ob sein Team die Experten weiterhin überraschen kann. Vor der Saison wurde nicht gerade als gut eingeschätzt.

Niels Giffey durfte nach Maui, hat einen Titel gewonnen und sehr ordentlich bis gut gespielt. Ich denke das kann man schon eine lohnenswerte Reise nennen. So wurde übrigens der Titel gefeiert.

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