Zwölf Stunden Basketball, Zwölf Stunden im Zug, fünf Stunden Pausen, drei Stunden essen und acht Stunden schlafen ergeben ein richtig schönes Wochenende in Ludwigsburg. So könnte die kurze Zusammenfassung des vorletzten Wochenendes lauten. Und jetzt folgt die etwas längere Fassung…
Die Anreise erfolgte mit der „zuverlässigen“ Deutschen Bahn. Nach gefühlten 100 Tunneln und sechs Stunden fahrt ist man von Berlin aus mit dem ICE über Stuttgart in Ludwigsburg angekommen. Und 10 Minuten Verspätung ist für die Deutsche Bahn jetzt auch nicht besonders schlimm. 😉 Das lief also schon mal sehr gut an. Wobei ich als Berliner schon sagen muss, das es recht heftig ist, wenn man mit der S-Bahn von Stuttgart nach Ludwigsburg (15 Minuten Fahrzeit) fährt und bis zu 3,40€ zahlen soll. In Berlin kann man dafür auch mal 1,5 Stunden die Stadt queren und ist immer noch deutlich günstiger.
Aber kommen wir nun zum Wesentlichen. Nach dem einchecken im Hotel und 20 Minuten Fußweg ging es zum ersten Spiel. Es war das JBBL Spiel IBBA Berlin gegen Urspring. Upps ,ganz wichtig Alba Urspring! 😉 Nach dem Spiel war man sich in der Halle einig, dass es wenigstens spannend war. Schön wäre allerdings anders gewesen. Am Ende gewann Urspring etwas glücklich, allerdings auch nicht unverdient. Überragend bei Urspring war Gavin Schilling der mehr als die Hälfte alle Punkte machte und diese auch noch ausnahmslos unter dem Korb. Bei nur 3 von 14 Treffern von der Freiwurflinie wäre da sogar noch mehr drin gewesen.
Im zweiten Halbfinale der JBBL wurde das Niveau höher und dies besonders dank Robert Zinn und seine Ludwigsburger. Vor allem Robert Zinn legte eine schöne Show hin. Defensiv sehr ordentlich und immer wieder zwischen den Pässen und Offensiv ein komplettes Paket. Dreier, schön mit Übersicht gezogen und immer wieder nette Pässe. Wirklich sehr schön anzuschauen. Und wann sieht man überhaupt mal einen deutschen Spieler auf der 1 mit 1,95m und das mit erst 16 Jahren? Ludwigsburg gewann ganz locker gegen Leverkusen.
Dann war endlich die NBBL dran mit dem Duell Braunschweig gegen Breitengüßbach. Vielleicht das schönste Spiel des Turniers, weil es auch noch spannend war. Das Duell Theis gegen Neumann ging an Daniel Theis. Dessen Athletik ist live schon sehr beeindruckend, allerdings hätte er in Halbzeit 2 vielleicht etwas weniger oft versuchen sollen, jeden Wurf zu blocken. Der Mann des Spiels für Braunschweig war allerdings Dennis Schröder. Ich könnte ihm einfach stundenlang zu sehen. Wie er sich in der Zone mit viel Übersicht bewegt und das „Pick and Roll“ mit Theis. Einfach nur Toll! Und dann defensiv immer für den ein oder anderen spektakulären Steal, dank schneller Hände, gut. 31 Punkte, 6 Assist und 5 Steals sprechen für sich. Und trotzdem gewann Güßbach das Spiel, obwohl Wolfgang Heyder nach der Halbzeit schon einen dicken Hals hatte, weil seine Bayern 😀 mit 12 Punkten zurücklagen. Aber dank der Zonenverteidigung konnten sie das Duo Theis und Schröder stoppen und offensiv trafen sie einfach die Dreier. 9 von 21 Dreier ist in der NBBL schon ein Wort.
Im zweiten Halbfinale, mit knurrenden Magen um 20Uhr, war es dann das gleiche wie jedes Jahr. Urspring trifft am Anfang nichts und bei Paderborn übernimmt ein Wendt. Aber genau wie im letzten Jahr war der Vorsprung nicht hoch genug und irgendwann kommt das Powerhouse Urspring ins Rollen und überrollt im letzten Viertel Paderborn. Und wenn Urspring über 40% Dreier trifft, dann schlägt sie wohl kein NBBL Team in Deutschland…
Dann ging es zum Essen und dank der Tipps von „Schoenen Dunk“ auch zu guten Essen. Dafür das auch das „bayrische Team“ dort gegessen hat, kann das Restaurant ja nichts. 😉 Aber den „Schwaben Teller“ im Brauhaus kann ich nur empfehlen. Dann noch etwas „Eurovision Contest“ geschaut und dann wurde geschlafen.
Am nächsten morgen ging es nach ausführlichen und reichhaltigen Frühstück (die „Bayern“ kamen erst später zum essen :D), ging es zum JBBL Finale. Dort habe ich eigentlich nichts anderes als einen Sieg für Ludwigsburg erwartet und wurde „natürlich“ enttäuscht. Ludwigsburg führt fast das ganze Spiel über und hatte Gavin Schilling gefühlt auch besser unter Kontrolle als IBBA am Tag zuvor, allerdings hatte er am Ende auch 32 Punkte. Die Chancen die er hatte, nutzte er fast perfekt. Entschieden hat für mich das Spiel Gianis Otto von Ludwigsburg. Warum er in der entscheidenden Phase auf dem Feld stand und dann auch noch so viel Verantwortung übernehmen wollte, war für mich unverständlich. So übernahm Urspring in den letzten Minuten das Spiel und gewann. Die Schiedsrichter und ihre merkwürdigen Pfiffe, lasse ich mal außen vor.
Dann folgte nur noch das NBBL Endspiel. Ein Spiel das leider sehr eindeutig war. Urspring war einfach zu sehr überlegen in der Defensive. Unter dem Korb machten sie dicht und Neumann bekam so wenig bis keine leichten Bälle. Und wenn Neumann erst Mal unzufrieden mit dem Spiel ist (und grübelt), wird er wohl nicht besser. Von Außen war neben der guten Defense von Urspring und auch der Wurf nicht so stark wie am Tag zu vor. Urspring spielte das Spiel recht solide offensiv und vor allem sehr fehlerarm. So kann man Ende fast schon von einem richtig souveränen Sieg reden. Für ein richtig schönes Spiel fehlten leider zwei gleichstarke Mannschaften.
Und dann gab es nur noch das Feiern der Urspringer, für die es in diesem Jahr einfach lief. Aufstieg in die ProA als Meister und dann noch beide wichtigen Jugendtitel gewonnen. Mehr geht nicht. Da kann ein Ulmer Manager noch so viel heulen, aber das ist schon beeindruckend. Und wenn man dann sieht, wie jung das NBBL Team ist, dann weiß man jetzt schon, wer 2012 wieder Favorit auf den NBBL Titel sein wird.
Dann ging es für mich nur noch Richtung Berlin. Und das ist wirklich erwähnenswert. Auf der Rückfahrt hatte die Deutsche Bahn nicht nur keine Verspätung, sondern war sogar schneller als der Fahrplan.Wann gibt es so etwas schon mal? Der Sprinter ist da seinem Namen gerecht geworden. So endete ein schönes Wochenende auch noch überpünktlich. Mir hat es viel Spaß gemacht und ich freue mich auf das nächste Jahr. Gerne etwas näher an Berlin dran.Hallo Hamburg wie wäre mal mit euch? 😉
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Das ist ja richtig anschaulich beschrieben, man fühlt sich, als wäre man dabei gewesen 😉
Ich schätze mal, Gianis Otto war die 8 von Ludwigsburg? Das war wirklich der Knackpunkt des Spiels. Hinten konnte er die 32 (oder doch 23?) von Urspring nicht ansatzweise stoppen und vorne hatte er ein paar konfuse Einzelaktionen. So ging für Lubu ein Spiel verloren, daß sie auch gut hätten gewinnen können. Urspring allerdings auch mit Selbstbewusstsein bis Oberkante Unterlippe (sowohl JBBL als auch NBBL), das hilft in der Crunchtime.
Ansonsten, Pro Hamburg!